Projekt Plate

Vom Windeignungsgebiet zum Energiepark

Im Energiepark Plate soll aus Wind- und Sonnenstrom durch Elektrolyse regenerativer Wasserstoff erzeugt werden. Folgeprodukte wie synthetisches Erdgas, LNG oder Methanol können zur Energieversorgung des Ortes sowie für den Verkehrssektor genutzt werden.

Westlich der Ortschaft Plate will der zuständige Planungsverband ein neues Windeignungsgebiet ausweisen. Wir wollen dieses Areal zusammen mit der Gemeinde zum Energiepark Plate weiterentwickeln, in dem neben Windrädern künftig auch Solaranlagen grünen Strom erzeugen. Zudem sollen Wind- und Sonnenstrom durch Herstellung von Wasserstoff gespeichert und für eine lokale Nutzung verfügbar gemacht werden. Idee ist, eine dezentrale Strom- und Wärmeversorgung für die Ortschaft aufzubauen sowie regenerative Kraftstoffe für den Verkehrssektor zu produzieren.

„Mit der Entwicklung des Windeignungsgebietes zum Energiepark Plate haben wir die Chance, die Energiewende in Mecklenburg mitzugestalten und den Einwohnern die Möglichkeit zu geben, von der Energiegewinnung zu profitieren.“

Ronald Radscheidt, Bürgermeister Plate

Im Sommer 2022 wurde eine Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines Wärme- und Stromversorgungskonzeptes für die Gemeinde Plate und zum Aufbau eines Mobilitätsclusters zur Erzeugung regenerativer Kraftstoffe fertiggestellt. Für die Studie hat der Projektträger Fördermittel aus der Klimaschutz-Förderrichtlinie des Landes Mecklenburg-Vorpommern erhalten. Im Rahmen der Machbarkeitsuntersuchung wurden Möglichkeiten der regionalen Nutzung der vor Ort erzeugten Wind- und Sonnenenergie sowie zur Erzeugung regenerativer Kraftstoffe im künftigen Energiepark Plate untersucht.  

Unsere Lösung: Die dezentrale Energiewandlungsanlage

Lokal erzeugten Strom vor Ort zu nutzen, das gelingt mit dem Konzept der dezentralen Energiewandlungsanlagen. Vorteil: Auch andere Energiesektoren werden betrachtet. Energiewandlungsanlagen sind in der Lage, neben Strom auch Wärme und Kraftstoffe zur Verfügung zu stellen. Dazu wird Sonnen- und Windstrom genutzt, um Wasser mittels Elektrolyse in Wasserstoff umzuwandeln und weiter in Methan, Methanol oder andere chemische Derivate. So lässt sich erneuerbar erzeugter Strom speichern und bei Bedarf wieder rückverstromen oder als regenerativer Kraftstoff/Brennstoff in anderen Sektoren nutzen. Bei den Umwandlungsprozessen in der Energiewandlungsanlage fällt Wärme an, die über ein Nahwärmenetz an Verbraucher abgegeben werden kann. 

Ergebnisse der Studie

Die im Energiepark Plate geplanten Windenergie- und Photovoltaikanlagen ermöglichen in Kombination mit einem Speicherkraftwerk auf Wasserstoffbasis eine autarke Versorgung der Gemeinde Plate mit Strom sowie der Ortschaft Plate mit grüner Wärme. In der Studie wurde eine Erzeugung von synthetischem Methanol aus dem in der Energiewandlungsanlage produzierten Wasserstoff betrachtet. Methanol kann effizient gespeichert werden. Wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, können mit Methanol betriebene Blockheizkraftwerke eingesetzt werden, um vor Ort die Strom- und Wärmebedarfe zu decken. Überschüssiges Methanol kann für die Synthese von Kraftstoffen (z.B. Kerosin) und anderen Chemikalien genutzt werden. 

 

Die Potenziale von erneuerbar erzeugtem Methanol als Energieträger der Zukunft sind enorm, werden allerdings derzeit noch von zahlreichen energierechtlichen Hürden flankiert. Im Ergebnis der Machbarkeitsstudie musste auch aufgrund hoher Betriebskosten festgestellt werden, dass sich eine Energiewandlungsanlage mit Methanolproduktion derzeit wirtschaftlich noch nicht darstellen lässt. Aus diesem Grund empfehlen die Studien-Autoren, im Bebauungsplan neben der Methanolproduktion auch die Herstellung von Wasserstoff oder synthetischem Methan vorzusehen. 

Das sind die nächsten Schritte

Aktuell arbeitet die Gemeinde an der Aufstellung eines Bebauungsplanes „Energiepark Plate West“. Dies ist Voraussetzung für die Nutzung des Gebietes als Energiepark mit erneuerbarer Stromerzeugung und für die Energieumwandlung und Speicherung. 


Für den Bau des Solarparks innerhalb des geplanten Windeignungsgebietes wurde zudem ein so genanntes Zielabweichungsverfahren (ZAV) durchgeführt, um abweichend von den Zielen der Raumplanung neben Windenergieanlagen auch einen Photovoltaikpark zu errichten. Das ZAV wurde genehmigt. Die Genehmigungsverfahren zum Bau der benötigten Windenergieanlagen im Energiepark Plate konnten zum Teil abgeschlossen werden, drei Anlagen sind genehmigt, für fünf weitere läuft das Verfahren noch. 


Aufbauend auf die Machbarkeitsuntersuchung sollen in der sich anschließenden Entwurfsplanung die Planungen unter ökonomischen Gesichtspunkten konkretisiert werden, insbesondere auch hinsichtlich der Möglichkeiten, synthetische Kraftstoffe zu erzeugen und zu vermarkten.

Auf einen Blick

In der Entwurfsplanung werden die Planungen aufbauend auf der Machbarkeitsstudie konkretisiert. Zum Abschluss der Entwurfsplanung soll ein Genehmigungsantrag eingereicht werden.

Die Gemeinde Plate bereitet aktuell einen Bebauungsplan „Energiepark Plate West“ vor. Er ist Voraussetzung für die Nutzung des Gebietes als Energiepark.

Im Juni 2021 wurde mit der Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines Energieversorgungskonzeptes für den Energiepark Plate begonnen. Die Studie wurde im Sommer 2022 abgeschlossen. 

Antragsverfahren zur Förderung einer Machbarkeitsstudie nach Klimaschutzförderrichtlinie MV. Vorzeitiger Maßnahmenbeginn zum 1. Juni 2021 bewilligt.

Interessenbekundungsverfahren zur geplanten Förderung im Bereich Wasserstofftechnologien beim Bundeswirtschaftsministerium. Die Bewerbung wurde zunächst nicht berücksichtigt.

Kontakt

Sie haben Fragen zur geplanten Energiewandlungsanlage? Sie wollen weitere Informationen zum aktuellen Projektstand? Wir informieren Sie gern.

Porträt Kim Mueller

Projektpartner

Plate liegt südlich der Landeshauptstadt Schwerin, besteht aus drei Ortsteilen und zählt mehr als 3.000 Einwohner. Die Gemeinde unterstützt die regionale Nutzung der vor Ort erzeugten Energie.

Naturwind projektiert Windparks an Land und plant im Windeigungsgebiet Plate den Bau von bis zu 8 Windenergieanlagen. 

Die Gesellschaft für regionale Teilhabe und Klimaschutz (gtk) begleitet als Partner der naturwind-Gruppe das Projekt in Plate. Die gtk wird u. a. an der Machbarkeitsstudie mitwirken.

Hier sehen Sie bald den Projektaufbau

Fragen & Antworten

Einwohner der Gemeinde Plate können Strom aus dem Energiepark beziehen. Die bei der Wasserstoffelektrolyse und weiteren Umwandlungsprozessen anfallende Wärme soll mittels Nahwärme zur Wärmeversorgung genutzt werden. Mehr dazu können wir aber erst sagen, wenn die Planungen weiter fortgeschritten sind. Wir bitten daher alle Plater, mit einer gegebenenfalls anstehenden Heizungssanierung möglichst noch zu warten. Außerdem sollen sich Einwohner auch finanziell am Energiepark beteiligen können. Ein Beteiligungskonzept dazu wird noch erarbeitet.

Mit den geplanten Anlagen wird weit mehr Strom produziert als vor Ort benötigt. Um den Energiepark wirtschaftlich zu betreiben, wird der Strom auch umgewandelt und in anderen Energiebereichen vermarktet. Das können zum Beispiel regenerative Kraftstoffe (E-Fuels) für den Nah- und Fernverkehr sein.

Die Energiewandlungsanlage soll von zwei Windenergieanlagen und einem Solarpark versorgt werden. Diese Anlagen müssen dann außerhalb des Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) betrieben werden, erhalten also keine Einspeisevergütung nach EEG. Natürlich wird der Strom, der vor Ort in Plate benötigt wird, direkt an die Einwohner und Unternehmen weitergeleitet. 

Ziel ist es, neben den Initiatoren weitere, möglichst regionale Partner für eine gemeinsame Projektgesellschaft zu gewinnen, die dann die Energiewandlungsanlage betreibt.

In das geplante Windeignungsgebiet in der Gemarkung Plate passen nach Abzug der vorgesehenen Flächen für Photovoltaik und für die Energiewandlungsanlage maximal acht Windräder, für die die Genehmigungen beantragt sind. An der Autobahn A 14 soll zudem ein Solarpark entstehen.

Die Grenzen des Windeignungsgebietes sind mindestens 1.000 Meter von der Wohnbebauung entfernt. Die meisten Anlagen stehen in mehr als 1.000 Meter Entfernung. Die drei Anlagen im südlichen Bereich, die als erstes errichtet werden, sind mit 223 Meter Gesamthöhe geplant. Das sind bereits rund 20 Meter weniger als derzeit technisch möglich. Wir haben auch eine Verpflichtung, die wenigen Flächen für die Windenergie effizient zu nutzen, um Kohlestrom und Atomenergie zu ersetzen. Die Flächen für die Energiewandlungsanlage wurden bewusst so platziert, dass die übrigen Windenergieanlagen weiter vom Ort entfernt sind.

Der Gesetzgeber schreibt vor, dass die theoretisch mögliche Schattenwurfdauer auf ein Wohnhaus 30 Minuten am Tag und 30 Stunden im Jahr nicht überschreiten darf. Die Simulationen hierzu sind natürlich sehr theoretisch. Es werden ein permanent wolkenfreier Himmel und eine permanent senkrechte Ausrichtung der Windräder zur Sonne angenommen. Werden die Werte in der Simulation überschritten, wird eine Abschalteinrichtung vorgesehen. Das wird auch in Plate der Fall sein. Wenn die Schattenwurfdauer dann tatsächlich überschritten wird, schaltet die Windenergieanlage sich automatisch ab.

Dass Windräder zu einem Wertverlust von Gebäuden im Umkreis führen, ist ein häufig vorgetragenes Argument. Inzwischen gibt es dazu diverse Untersuchungen. Ergebnis: Preisschwankungen lassen sich methodisch nicht auf einen einzelnen Faktor zurückführen. Vielmehr hängt der Immobilienwert von vielen verschiedenen Einflussfaktoren ab, u.a. von der Lage, der Größe, dem Sanierungsstand und der Erreichbarkeit. Während Makler schätzen, dass es durch Windräder in der Nachbarschaft zu einem Wertverlust in einer Größenordnung von bis zu 30 Prozent kommt, kommen verschiedene regionale Untersuchungen der tatsächlichen Kaufpreise zu dem Ergebnis, dass Immobilien keine oder nur sehr geringe Wertverluste durch Windenergieanlagen erfahren. Mehr Informationen zu Windenergie und Immobilienpreisen in unserer Infothek.

Keine Frage, Infraschall schadet der Gesundheit. Aber auch hier gilt der medizinische Grundsatz: Die Dosis macht das Gift. Denn Windenergieanlagen erzeugen bereits im Nahbereich so niedrige Infraschallemissionen, dass gesundheitliche Auswirkungen nicht zu erwarten sind. Obwohl der Mensch täglich zahlreichen Infraschallquellen ausgesetzt ist, z.B. durch Industrieanlagen, Straßenverkehr und Haushaltsgeräte sowie durch natürliche Infraschallquellen wie das Rauschen von Bäumen im Wind, gelten vor allem Windräder als besonders umstrittene Infraschallquelle. Auch deshalb sind Windenergieanlagen in den Fokus der Wissenschaft geraten. Gesundheitliche Auswirkungen durch den Betrieb von Windenergieanlagen konnten bislang allerdings nicht belegt werden. Denn bereits in wenigen hundert Metern Entfernung zum Windrad liegen die Infraschallpegel unter der menschlichen Wahrnehmungsschwelle. Dennoch wird häufig vor gesundheitlichen Auswirkungen durch Infraschall aus Windenergieanlagen gewarnt. Solche Ängste absichtlich zu schüren, ist gefährlich. Denn Wissenschaftler haben auch herausgefunden, dass negative Informationen über Windräder ungute Erwartungen auslösen und dies tatsächlich Symptome und Beschwerden verursachen kann.

 

Zum Thema Lärm hat der Gesetzgeber Grenzwerte – bei Tag und bei Nacht – festgelegt, die eingehalten werden müssen. Tagsüber wird das Rauschen der Rotoren überwiegend durch andere Alltagsgeräusche, wie Straßenlärm und das Rauschen von Bäumen und Büschen im Wind, überlagert. Nachts sind die Lärmgrenzwerte noch strenger als tagsüber. Können diese nicht eingehalten werden, werden Windräder nachts abgeschaltet. Moderne Windenergieanlagen sind aber längst nicht mehr so laut wie ihre Vorgänger aus den Pionierzeiten der Windenergie.

Die Ortsumgehung für Plate könnte vom Bahnübergang im Norden südlich durch das Windeignungsgebiet, parallel zur Autobahn A 14, bis zum Ortsausgang Plate in Richtung Banzkow führen. Für die Straßenführung können teilweise bereits vorhandene Feldwege genutzt werden, die auch zur Erschließung des Energieparks benötigt werden. In einem nächsten Schritt könnte die Umgehungsstraße an die Autobahn A 14 und weiter an das Gewerbegebiet Schwerin-Süd angeschlossen werden. Der Landkreis Ludwigslust-Parchim, die Stadt Schwerin und die Straßenbauverwaltung des Landes planen bereits seit Jahren eine zusätzliche Anbindung an die Autobahn A14 in Höhe Plate, genannt Schwerin-Süd. Mangels Finanzierung lag das Projekt jahrelang auf Eis. Nun soll es doch eine Finanzierungsmöglichkeit geben. Die Anschlussstelle Schwerin-Süd könnte südlich von Consrade, etwa in Höhe der Plater Friedrich-Wehmer-Straße gebaut werden.

Bilanziell übers Jahr kann die Gemeinde Plate autark mit Strom versorgt werden. Im Fall eines Blackouts der Energiewandlungsanlage kann die Stromversorgung über den Netzbetreiber abgesichert werden. Die Wärmeversorgung wird bei einem Systemausfall zunächst über einen Pufferspeicher weiter gewährleistet. Dauert der Ausfall länger an, sodass der Pufferspeicher nicht ausreicht, erfolgt die Versorgung über die Redundanz. Das kann eine Gas- oder Stromheizung sein.

Die Gemeindevertretung hatte sich in der Vergangenheit tatsächlich gegen einen Windpark auf ihrem Gemeindegebiet ausgesprochen. Da der Ausbau der Windenergie zum Schutz des Klimas von besonderem öffentlichen Interesse ist und keine fachlichen Gründe gegen eine Windenergienutzung in dem Gebiet westlich von Plate sprechen, ist die Ausweisung eines Windeignungsgebietes im aktuell zweiten Entwurf der Regionalen Raumordnung vorgesehen. Die Gemeindevertreter von Plate haben daher mehrheitlich entschieden, einen Bebauungsplan aufzustellen, der den Bau eines Energieparks und somit eine regionale Nutzung der vor Ort erzeugten Windenergie ermöglicht. Gleichzeitig will die Gemeinde so auch ein Stück weit Einfluss auf die Windenergieplanung nehmen, mit dem Ziel, Konflikte mit Anwohnern, soweit es möglich ist, zu reduzieren.

Wir gehen aktuell von bis zu 20 zusätzlichen Arbeitsplätzen in der Gemeinde aus. Die Mitarbeiter können in der Energiezentrale in Lübesse, die zwei Jahre vorher in Betrieb gehen soll, angelernt werden.

Die Kosten für das gesamte Projekt belaufen sich nach ersten Schätzungen auf rund 150 Mio. Euro. Hohe gesetzliche Umlagen auf den Strom und die aktuellen Technologiekosten machen derzeit noch eine Förderung erforderlich. Durch energierechtliche Anpassungen und Skaleneffekte lassen sich die Kosten künftig reduzieren, um ein Projekt wie dieses auch ohne Förderung durchgehend wirtschaftlich zu gestalten. Ziel von Fördermaßnahmen ist es, besondere gesellschaftliche Herausforderungen, wie sie die Energiewende erfordert, anzugehen.

Ihre Frage ist nicht dabei?

Wir haben an dieser Stelle bisher an uns gerichtete Fragen veröffentlicht und unsere Antworten dazu. Ihre Frage ist nicht dabei? Dann schreiben Sie uns einfach! Wir antworten gern. 

Interesse geweckt?

Einwohner, die Interesse an einer Versorgung mit Strom und Wärme aus der Energiefabrik haben, können mit unserem Fragebogen eine Interessens­bekundung abgeben. Sie werden dann zu gegebener Zeit kontaktiert und erhalten ein konkretes Angebot.

Windenergieplanung und Umgehungsstraße

Walze rollt über Asphalt
Die Gemeinde Plate will mit einem Bebauungsplan Einfluss auf die Windenergieplanung nehmen und eine regionale Nutzung des Stroms ermöglichen. Ziel ist außerdem, im Zuge der Bauarbeiten für den Energiepark eine Umgehungsstraße für den Ort zu realisieren. 

Westlich von Plate ist im dritten Entwurf des Regionalen Raumentwicklungsprogrammes Westmecklenburg ein Windeignungsgebiet ausgewiesen, für das naturwind den Bau und Betrieb von acht Windrädern beantragt hat. Ziel der Gemeinde Plate ist es, eine regionale Nutzung der vor Ort erzeugten Energie zu ermöglichen und neben Windenergieanlagen auch Flächen für die Verstetigung und Speicherung erneuerbarer Energien zu schaffen. Dazu ist geplant, für die Windenergie möglichst konfliktarme Flächen im Windeignungsgebiet zu nutzen. Andere Bereiche sollen für den Betrieb eines Solarparks und für die Wasserstoffproduktion genutzt werden. Um dies zu ermöglichen, hat die Gemeinde Plate die Aufstellung eines Bebauungsplanes „Energiepark Plate West“ beschlossen, in dem Baufenster für die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten (Wind, Photovoltaik und Wasserstoff) festgelegt werden sollen. Die Gemeinde entscheidet also selbst mit, wie der künftige Energiepark aussehen wird.

 

Ziel der Planungen für den Energiepark ist auch, für den Ort Plate eine Umgehungsstraße zu realisieren, um das Dorf von der hohen Verkehrsbelastung zu befreien. Dies ist seit Jahren ein ausdrücklicher Wunsch der Gemeinde. Mehrere tausend Fahrzeuge pro Tag würden so aus dem Ort verschwinden, die Lebens- und Wohnqualität für Anwohner steigen. Die Idee ist, die ohnehin erforderlichen Wege für die Erschließung der Energieanlagen als Verkehrsstraße durch das Windparkgebiet anzulegen und diese Straße nach der Erschließung als Ortsumgehung zu nutzen. Ziel der Gemeinde ist zudem, mit dieser Verkehrsstraße dann auch eine Anbindung an die Autobahn A14 sowie an die Stadt Schwerin zu erreichen. Insbesondere der Süden der Stadt Schwerin mit seinen Gewerbegebieten sei damit für die Menschen aus Plate und der Region besser erreichbar. Von einer weiteren Autobahnauffahrt, so glaubt man in der Gemeinde, werde auch die Stadt Schwerin profitieren.

Gefördertes Projekt

Die Europäische Union und das Land Mecklenburg-Vorpommern unterstützen das Projekt zur Realisierung einer dezentralen Energiewandlungsanlage in Plate. Die Machbarkeitsstudie zur Entwicklung eines dezentralen Wärme- und Stromversorgungskonzeptes und Aufbau eines Mobilitätsclusters zur Erzeugung regenerativer Kraftstoffe unterstützt das Land Mecklenburg-Vorpommern mit Mitteln der Europäischen Union aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE).